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Südafrika: Garden Route – einmal quer durchs Paradies #1


„Einmal im Leben muss man in Südafrika gewesen sein!“

Als vergangenen Dezember unsere Breitengrade in den Corona Winterschlaf entschlummerten, packte VON-Autorin UTA GRUENBERGER ihre Koffer und flog nach Südafrika, um dort die berühmte Garden Route abzufahren. Einmal quer durch die Cape Winelands Richtung Osten bis nach Plettenberg Bay und an der Küste entlang retour nach Kapstadt.

Inspiriert und motiviert war sie durch ihrer Reisefreunde, Karin und Oliver Jamitzky aus Augsburg, die im Rahmen ihrer beruflichen Engagements in Kapstadt gelebt hatten und nun ihre Lieblingsplätze und -hotels auf ihrem Reise-Rosinen-Blog als direkt buchbare Selbstfahrer-Tour präsentieren (mehr dazu am Ende des Beitrages).

Im Interview mit VONsociety erzählt unsere Autorin von ihrer Südafrika Garden Route Reise durch ein Land des Lächelns und der Naturschönheiten.

VONsociety: Autorin Uta Gruenberger
Uta Gruenberger bereiste für VON die berühmte Südafrika Garden Route

VONsociety: Südafrika war letzten Winter auf der roten Liste als Reiseland … 
Uta Gruenberger: Ja, und genau dieses absurd voreilige „Covid-Banning“ hat mich auf den Plan gerufen. Welch ein Treppenwitz der Geschichte, ausgerechnet jenes Land abzustrafen, dessen pionierhafte Forscher und Virologen der ganzen Welt stets die neueste Erkenntnisse zu allen möglichen Epidemien liefern. Und Drama umso mehr, als dass Südafrika die Europäer als Wintersaison-Gäste dringend benötigt und zudem wie wohl wenige Länder blitzschnell durch profunde Hygieneregeln und simple Maßnahmen wie Fieber messen am Restaurant-Eingang, das Covid-Virus längstens so im Alltag integriert hat, dass es schlicht kein Thema mehr ist. 

Kapstadt und seine markanten Twelve Apostles Berge als Ausgangspunkt auf der Garden Route Rundreise in Südafrika © Reise Rosinen

Das bestätigte mir vorab die ehemalige PR-Agenturchefin, Erika Hansmann aus München, die in den Winelands eine kleine Olivenfarm mit Vermietung betreibt (www.boerfontein.com) und die mich zum Einstieg meiner Reise beherbergte. Ebenso die Damen von Terra Nova in Kapstadt, die mir entlang der Reise-Rosinen-Empfehlungen eine eigene Tour zusammenstellten. Ich fühlte mich also in jeder Hinsicht sicher und habe dort unten dann wirklich gestaunt, wie souverän man mit dem Ganzen umgeht.

VONsociety: Südafrika Garden Route, Weitblick Boerfontein © Uta Gruenberger
Nichts als weiter Blick – die Winelands von Frenschhoek als Panorama von Boerfontein © Uta Gruenberger

Wir haben während deiner Garden Route Reise mal telefoniert und du hast so vom Lächeln in den Gesichtern der Menschen geschwärmt …
Ja, weil das vom Fleck weg für solch eine essenziell andere Grundstimmung sorgt. Ich habe mit und ohne Masken, noch nie soviel Lächeln gesehen. Auf der Straße, in den Gesichtern der Supermarktangestellten, der Parkplatzwächter und vor allen Dingen der Hotelbediensteten – ja, bis hin zu den Strandspaziergängern. Die Menschen nehmen sich wahr und begrüßen sich mit einem Lächeln. Wirklich wundervoll. Man versteht dann diesen berühmten Begriff „Ubuntu – Ich bin, weil wir sind.“

VONsociety: Südafrika, 3 coloured Frauen tanzen am Strand © Uta Gruenberger
Nokwanda, Thabo & Lulu – drei Businessladies am Beach © Uta Gruenberger

Südafrika hat mit Sicherheit noch viele gesellschaftliche Herausforderungen, aber man spürt auch, dass das Land gelernt hat, Krisen gemeinsam durchzustehen. Von der Wassernot 2017 in Kapstadt, bis zum aktuellen sog. Strom-„Shedding“. Da gibt es längst Apps, die ankündigen, wann wo der Strom für zwei Stunden abgestellt wird und jeder organisiert sich danach. Die Einkaufszentren sind entsprechend ausgerüstet und so läuft Stromsparen dann ganz unspektakulär und selbstverständlich – ohne Drama und ohne Jammern.

Kommen wir zur Garden Route – was hat Dich am meisten beeindruckt?
Die Pracht der Natur – diese endlosen, grandios weiten Landschaften und felsigen Gebirge, die sich mit fast dschungelartig grünen Regionen abwechseln. Also für Naturliebhaber ist dieses Land ein mehr als beeindruckendes Paradies. Und selbst für Bergziegen wie mich und meine Begleitung, waren die Art von Gebirge und Kluften mit 1A präparierten, hochalpinen Panorama-Straßen ein echtes Abenteuer. Der Swartberg-Pass nach Prinz Albert zum Beispiel. Dieser Garden Route-Schlenker durch die Berge hat sich echt rentiert.

Ein abenteuerlicher Schlenker durchs Gebirge – auf den bestens präparierten Swartberg-Pässen nach Prinz Albert © Uta Gruenberger
VONsociety: Blick auf die Berge, Südafrika Garden Route
Für Naturliebhaber ist Südafrika ein beeindruckendes Paradies © Uta Gruenberger

Du hast immer von Reichtum gesprochen …
Ja, gefühlter Reichtum nämlich. Südafrika wirkt so unglaublich reich durch seine Fülle an allem, was die Erde an Früchten und Gemüse zu bieten hat. Und diesen Reichtum findet man auch eins zu eins auf den Tellern der Lokale wieder. Ich war anfangs auch mit einem Sternekoch und seiner Frau auf Achse und der meinte, er habe nirgends auf der Welt eine solche Dichte an phantastischen Restaurants und exquisitester Küche erlebt. 

Die Raffinesse, mit der eine neue Riege von lustvoll experimentierenden Chefs und Köchen die erstklassigen Lebensmittel zu einem Fest der Farben und Sinnlichkeit inszeniert, ist echt einmalig. Für jeden Gourmet-Liebhaber ist es deshalb auch ein „Muss“, die Restaurants und Speisetempel von Star-Koch Liam Tomlin und seinen jungen Chefs in und um Capetown aufzusuchen.

VONsociety: Südafrika Garden Route Terrasse des Restaurants Maison von Liam Tomlin
Im Maison Restaurant kurz vor Franschhoek wird Liam Tomlins Fine Dining in einem herrlichen Garten zelebriert © Uta Gruenberger
Ein Fest der Farben und Sinnlichkeiten – alles, was Südafrika an Kräutern, Gewürzen und
erstklassigen Lebensmitteln zu bieten hat © Uta Gruenberger
VONsociety: Garten des Restaurants Maison, Südafrika
Köstliche Tapas und exquisite Kulinarik im Schatten von riesigen Bäumen – Liam Tomlins junge Köche toben sich aus © Uta Gruenberger

Gleiches gilt für den zweiten großen Namen dieser neuen, avantgardistischen Top-Küche – Luke Dale Roberts mit seiner Testkitchen und dem Pot Luck Club in der Old Biscuit Mill in Woodstock, Capetown. Ein loftartiger Turm mit sensationellem Blick über die Stadt, den Tafelberg und den Hafen, der unter sich eine kleine Mall von Designshops beherbergt.
Das Verrückte ist, dass der ganze Spaß dank der Währungsdiskrepanz für uns Europäer eigentlich nichts kostet. Man lebt in Südafrika wie Gott in Frankreich, für ein minikleines Budget.

… womit wir beim Thema südafrikanische Weine wären. Du bist zunächst durch die Cape Winelands gereist?
Weinproben sind für viele Südafrika-Touristen sogar der exklusive Anlass ihres Reisens. Allein mit dem Besuch der zahllosen, meist großartig gelegenen Weingütern im Osten von Capetown, den Cape Winelands rings um Stellenbosch, der zweitältesten Stadt des Landes, und Franschhoek, dem El Dorado touristischer Weinverkostung, kann man locker zwei Wochen verbringen.

VONsociety: Südafrika Garden Route Blick über die Weinberge von Stellenbosch
Weinreben rings um Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas © Reise Rosinen

Einzelne Vineyards aufzuzählen, erübrigt sich. Allemal, wenn man zum ersten Mal in das paradiesgleiche Tal von Franschhoek, zwischen den schimmernden Berghängen einfährt, erfasst einen vermutlich dieselbe Ehrfurcht, wie damals vor vierhundert Jahren die ersten holländischen Siedler. Wobei die sogar noch über wilde Elefanten gestolpert sind, heißt es.  

VONsociety: Kirche in Franschkoek, Garden Route Südafrika
In Franschhoek ließen sich vor 400 Jahren die ersten holländischen Siedler nieder © Uta Gruenberger

Jedenfalls ist es nicht von ungefähr, dass sich Elton John just hier in diesem Tal eine Dauer-Suite im La Residence Hotel gemietet hat. Und man bekommt auch sofort einen Gusto für den Volkssport Nummer Eins: Picknick. Das ist in ganz Südafrika nicht nur ein nettes Outdoor-Vergnügen, sondern ein von allen Gesellschaftsschichten mit Hingabe zelebrierte Lebenskultur – inklusive dem Grillen am offenen Feuer – dem Braai auf Afrikaans.

Wo habt Ihr in den Winelands gewohnt? Du hast uns eine Postkarte vom Simonsberg geschickt …
Ja, und besser als auf der Postkarte, kann man diesen markanten Platz, diesen Berg, der sich mitten in der Landschaft so majestätisch aufschwingt, auch nicht zeigen oder beschreiben.

Postkarten-Grüße aus Südafrika – VON-Autorin Uta Gruenberger hielt uns auf dem Laufenden © VONsociety

Wir wohnten genau an seinem Fuße, in der berühmten Circularity-Farm Babylonstoren und es war ein absolutes Highlight unserer Garden Route Reise überhaupt. Auf 800 Hektar erstrecken sich hier die Weinberge, Obst- und Olivenbaum-Plantagen, Rosen- und Gemüsebeete, Palmen- und Kakteengärten sowie ein paar Viehweiden. Alles so dekorativ angelegt und ideenreich gestaltet, dass täglich Tausende von Tagesgäste anreisen, um dort einfach nur einen genüßlichen Ausflugstag zu verbringen – um zu flanieren, zu degustieren oder Workshops zur Gartenpflege und Kochkunst zu absolvieren.

Was die ehemalige Elle-Dekor-Chefin Karen Roos mit ihrem Ehemann, dem Ex-Medienmogul Jacobus Bekker, hier an Disneyland der nachhaltigen Landwirtschaft inszeniert hat – die Kreativität, mit der hier die Kreislaufwirtschaft sinnlich erlebbar gemacht wird, dürfte fast einmalig sein.

VONsociety: Gewächshaus Babylonstoren in Südafrika Garden Route
Karen Roos und Jacobs Beeker inszenierten auf Babylonstoren ein Disneyland der nachhaltigen Landwirtschaft © Uta Gruenberger

Auch die Unterkünfte, die vierzehn weißen Farmhouse Cottages, 29 Garden Suites und sechs Fynbos Houses mit Pools, sind von einer Ästhetik und Souveränität, was das Interior Design und die Farbgestaltung betrifft – dass man besser keine Wahl hat, sondern glücklich nimmt, was frei ist und sich alles andere vom allzu bezaubernden Babylonstoren-Staff zeigen lässt.

VONsociety: Farmhouse auf Babylonstoren, Schlafzimmer, Garden Route Südafrika
Hoch, hell und rundum souveränes Design – die Ästhetik und Stilsicherheit der Interiors auf Babylonstoren begeistern © Uta Gruenberger
Jeremy, bezaubernder Mitarbeiter des sympathischen Babylonstoren-Teams © Uta Gruenberger
Sie weiß alles über das Anwesen und seine so unterschiedlichen Guesthouses – Rachael auf einer Führung durch Babylonstoren © Uta Gruenberger
Die Design-Vergangenheit der Ex-Elle-Deco-Chefin Karen Roos zeigt sich in allen Arrangements © Uta Gruenberger

In jeder Ecke ein Statement an Design oder eine individuelle Note – es ist ein optischer Genuss und Lustwandeln könnte fürwahr auf Babylonstoren erfunden worden sein. Und was die Küche an knackig frischen Farm-to-Table-Kreationen auf die Teller bringt – einfach sensationell.

Farm-to-Table heißt die Devise – was hier auf den Teller kommt, ist einfach sensationell © Uta Gruenberger

Um dieses paradiesische Universum auch nur halbwegs zu erfassen und zu erleben, was an Sinnlichkeit, inklusive Wellness, geboten wird, sollte man sich zwei Tage Zeit geben. Demnächst eröffnen Karen Roos und ihr Mann übrigens im Süden von Großbritannien ein zweites Babylonstoren. Darauf darf man wohl mehr als gespannt sein. 

Und wie ging es dann auf der Garden Route weiter?
Nach diesem Schlaraffenland, auf unserer Fahrt Richtung Osten – nach Springfield, durch den Du Toits Kloof Mountain Tunnel – bekamen wir einen ersten Eindruck von Südafrikas Bergen – diesen wild aufgeworfenen Felsen Dund Steinschichten, die in allen Rot- und Kupferfarben leuchten oder mit üppigstem Grün bewaldet sind.

VONsociety: Felsen auf der Fahrt über die Garden Route in Südafrika
Rot und Kupfer in allen Schattierungen – durch die wild aufgeworfenen Felsen des Swartberg-Passes © Uta Gruenberger

Ebenso eindrücklich natürlich die omnipräsenten Armenviertel, die sogenannten Townships. Eigentlich beginnt jeder Ort mit einem Ghetto von Blechhütten an den Straßen oder am Berghang und erinnert daran, dass die Diskrepanz des Wohlstands zwischen der weißen und coloured Bevölkerung enorm ist. Die Satellitenschüsseln auf fast allen Behausungen der Ärmsten im Land zeugen angeblich von der Korruption des ANC, des African National Congress, der sich mit dem TV-Antennen die Wählerstimmen kaufte.

Interessant ist die Tatsache, dass die 60 % Mehrheit von Coloured People im Land einen Weißen, den Demokraten Alan Winde 2018 zum Premierminister der Provinz Western Cape wählte, der wiederum in bester Verbindung zu Cyril Ramaphosa, dem geliebten, amtierenden Präsidenten von Südafrika steht. Character matters!
Unbestritten gibt es auch heute noch arge Rassisten, gerade unter den alteingesessenen Buren. Aber – so erzählte man mir auch – als 2017 ärgste Trockenheit und „Water-Shedding“ im ganzen Land herrschte, waren es die Nobelvillen-Besitzer von Capetown in Eigeninitiative, die im jeweils gegenüberliegenden Armutsviertel systematisch und höchstpersönlich kanisterweise das Wasser lieferten.

Auch als das Öl eines katastrophal leckenden Tankers Tausende von Südafrikas berühmten Pinguine das Federkleid verklebte und sie zu ersticken drohte, standen Arm und Reich in Gummistiefeln, Seite an Seite vor den Trögen und Wassereimern und versuchten die wild protestierenden und lauthals schreienden Pinguine zu schrubben so gut es ging, um sie dann bis nach Port Elizabeth zu verfrachten. Man hoffte, dass die zuverlässig zurückkehrenden Cape-Bewohner während ihrer langen Schwimm-Heimreise das restliche Öl am Körper verlieren. They did! Eine tolle Geschichte – mit der bin ich jetzt allerdings ein bisschen vom Thema abgekommen.

Den 2. Teil des Garden Route Interviews – von Springfield über den Swartberg-Pass, nach Plettenberg und an der Küste retour nach Capetown – finden Sie HIER

Tipp: „Reise-Rosinen“

Die GARDEN ROUTE FÜR SELBSTSFAHRER – Perfekt zusammengestellt von zwei Südafrika-Experten –
JETZT DIREKT ZU BUCHEN

Karin und Oliver Jamitzky sind global bewanderte Reiseprofis, haben Südafrika gut ein Dutzend mal besucht und ein Jahr in Capetown gelebt – hier mit ihrem Sohn David und seiner dortigen Freundin Savanah-Baines © Reise Rosinen

Sie haben fast 30 Jahre in der Tourismusbranche gearbeitet – als Reise- & Incentive-Agentur für große Companies die außergewöhnlichen Trips & Travel-Events organisiert und auf diese Weise die ganze Welt bereist. Karin und Oliver Jamitzky aus Augsburg waren gut ein Dutzend mal in Südafrika und haben 2009 auch ein Jahr fix in Capetown gelebt.
Dabei verliebten sie sich heillos in das Land und seine Naturschönheiten und begannen schon damals, ihre Lieblingsplätze, die coolsten Hotels und Restaurants zu sammeln, persönliche Kontakte zu knüpfen und die Garden Route als quasi „perfekte Selbstfahrer-Tour“ zu planen. Von Kapstadt aus über die Cape Winelands Richtung Westen die Garden Route entlang und als großes Finale eine Safari im berühmten Addo Elephant National Park. Dazwischen – jede Menge Ausflugsziele und besondere Plätze, welche die beiden auf ihrem Reise-Rosinen-Blog beschreiben und zu einem sinnvollen Programm zusammenstellten. 

Die Reise-Rosinen-Tipps für Südafrika finden Sie HIER

Seit kurzem kann man diese perfekte Selbstfahrer-Tour über ihre Reise-Partneragentur Terra Nova in Kapstadt auch direkt buchen und wird dann unterwegs betreut. Sämtliche Stationen sind den persönlichen Wünschen entsprechend adaptierbar.

Mit Christine van der Merve, der Terra Nova Chefin, verbindet die Jamitzkys nicht nur die gemeinsame Event-Agenturszeit, sondern mittlerweile auch eine echte Freundschaft. Christine ist auf den deutschen Reisemarkt spezialisiert und dank ihrer 20 Jahre in Südafrika mit entsprechend versierter Einkaufspolitik, kann sie durchwegs beste Preise ermöglichen. Favorisierte Reisezeit: Februar bis April – oder auch schon früher. 

Terra Nova – Die perfekte Selbstfahrer-Tour: weitere Infos gibt es HIER

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