VILLA ARCADIO: WEITER BLICK ÜBER DEN SEE – DEN GÖTTERN SO NAH
Sehnsuchtsort für immer – die Villa Arcadio am Lago di Garda.
UTA GRUENBERGER besuchte für VON eines ihrer stilvollsten Lieblingshotels.
Es ist immer interessant, welche Orte im Geist auftauchen, wenn es draußen trübe regnet oder man in irgendeiner Stille sitzt und bewusst die Souvenir-Schublade „Sehnsuchtsorte“ aufzieht. Seit meinem ersten Besuch in der Villa Arcadio am südwestlichsten Ende des Gardasees vor ein paar Jahren, sind es diese ehemaligen Klostermauern, die mir stets eine wundervolle Kulisse für ein paar innigliche musze-Momente abgeben. Die Kirche, die Mönche – sie haben wohl schon immer sehr genau gewusst, wo sich die Kraftorte auf diesem Planeten befinden und sich die schönsten von diesen Plätzen für ihren klösterlichen Rückzug gewählt.
Die heutige Villa Arcadio entstand auf den Ruinen eines Kapuzinergemäuers aus dem 13. Jahrhundert, oberhalb der Landzunge von Salò, mit elf Hektar Land und Gärten für Weinreben und Olivenbäume, Obst und Gemüse. Der überwältigend herrschaftliche Blick über den Gardasee – von den Hängen und Bergen des Westufers, über Salò hinweg zur anderen Seite des Lago. Dieses fürwahr unfassbare Panorama, welches Tag und Nacht die Erhabenheit über das Leben da unten, den dahinfließenden Alltag spürbar macht – dieses Gefühl von Ewigkeit und Stille, ist das, was von der Villa Arcadio als Essenz im Herzen für immer bleibt.
Und wer einmal morgens in der Dämmerung, in diesem Ölgemälde von Rot, Violett und Himmelblau, mit allen Sinnen in dieser Oper von Vogelzwitschern erwachte, vielleicht sogar zu dieser Stunde im Pool die ersten frischen Schwimmzüge machte, wird für immer wissen, wohin die Sehnsucht zieht.
Auch was den Bau, die behutsame Architektur und das Design des Interiors betrifft, so ist es die Reinheit und fast spirituell klare Kraft, die Souveränität der Gestaltung und Einrichtung, die buchstäblich unter die Haut zieht, wenn man durch die Gänge und Räume auf Entdeckungstour geht. Die Stilwelt oder -dimension der Villa Arcadio umfasst wohl am ehesten das englische Wort „sophisticated“, weil sie die Eleganz, Raffinesse und Eigenart ebenso umfasst wie das Wissen um Kultur und Historie.
Es ist der so gar nicht laute, sondern eher „en passant“ präsentierte oder besser, der freudig geteilte Reichtum an Sammlerstücken und Kostbarkeiten aus aller Herren Länder und Jahrhunderten, der die Villa Arcadio allein für ein Sundowner-Glas aus dem hochkarätigen Weinkeller und ein exquisites Dinner zum Geheimtipp macht. So verwundert es wenig, dass sich dieses 4-Sterne-Resort seit seiner Eröffnung 2006 blitzschnell nach dem „Word of Mouth“ Prinzip in der Szene etabliert hat.
Achtzehn Zimmer und Suiten im Duft von Thymian und Lavendel, zwischen Rosen und Hortensien, Granatäpfeln, Feigen, Trauben und Zitronenbäumen. Der Panorama-Pool mit Liegen, Snack-Tischen und Outdoor-Bar gleich neben der Terrasse – so ähnlich muss der Garten Eden gewesen sein.
Die unendliche Ruhe in dieser erhabenen Weite breitet sich, kaum überschreitet man die klösterliche Schwelle, spürbar in den Gemütern der Gäste aus. In still familiärer Übereinkunft schwebt man über der sogenannten „Perle des Gardasees“, der Dom-Stadt Salò und hat das Amphitheater des legendären italienischen Dichters Gabriele D’Annunzio ebenso um die Ecke, in den Bergen von Gardone, wie den berühmten „Giardino Botanico“ von André Heller, der allerdings selber mittlerweile in Marokko wohnt.
Auf den original alten Stein- und Marmorböden sonnen sich die Eidechsen, in der Ferne die Silhouetten von Pinien und das Läuten von Kirchturmglocken und ringsum ein Konzert von Grillen und Zikaden. Oben unterm Dach zwischen den historischen Fresken und Büsten, singt das Hausmädchen, während sie die Betten mit reiner Leinenwäsche bezieht.
Den Komfort in diesem einzigartigen Ambiente, machen am Ende des Tages genau derlei qualitätsvolle Details und Kleinigkeiten aus. Ein ganz besonderer Luxus – zwischen bodenständig und mondän – nichts Ausgedachtes, nur immer wieder diese distinguierte Hand.
Letztere gehört Jaana Nakari, die gemeinsam mit Francesco Gazziero gut zehn Jahre Planung, Genehmigung, Auf- und Umbau der alten Kloster-Ruinen durchstanden hat, bevor die Villa Arcadio ihre Tore am Ende der prominenten Pflasterauffahrt endgültig öffnen konnte.
Die deutsch sprechende Finnin, die in Salzburg ihre beiden Söhne, Aki und Sami, mit einem ebenso finnischen Tennis- und Sportlehrer großgezogen hat, übersiedelte Anfang der Neunziger nach Riva, in den Norden des Lago di Garda und verliebte sich wiederum im südlichen Brescia in den umtriebigen, weit reisenden Modeindustriellen Francesco. Der frönte schon immer seiner unendlichen Sammler-Leidenschaft und brachte von den Flohmärkten in Buenos Aires und Madrid seine geschichtsreichen Unikate ebenso mit, wie Fundstücke aus Sizilien und den Dörfern von Tibet. Seine Vision, als er 1993 das baufällige Gemäuer in den Weinbergen erstand: „An open house with family atmosphere“.
Genau für dieses Flair sorgt seither Jaana, die all das dekoriert und arrangiert, was ihr Mann an unikatem Mobiliar und Schätzen anschleppt. Die Fisch-Drucke aus der Renaissance-Zeit, die mongolischen Ziegenmilchschalen und das weltweit erste Radio, einen Chagall neben der Spray-Art von Schifano und der „Silenzio“-Engel, die Steinskulptur am Treppenaufgang zu den Suiten, ja, das war das Vermächtnis eines Opernsängers aus Bergamo. Zu jedem Stück gibt es eine Geschichte und das Haus atmet entsprechend – auf so besondere Weise.
Vor gut einem Jahr übernahm Jaanas Sohn Aki die offizielle Geschäftsführung und brachte einen neuen „global touch“ von seinen diversen Reisen und Ausbildungsstationen mit ins Haus – London, Australien, Schweiz und Frankreich, das Carlyle in New York und das Upper House in Hongkong. Die warmherzige Offenheit und den Humor allerdings hat der 35-Jährige wohl von niemand anderem als von Frau Mama. Aki kümmert sich um die Hochzeiten im Haus, um die Pilates- & Yoga-Retreats und mit Vorliebe natürlich um das hauseigene, elegante Rent-a-Boat im Hafen von Salò, ein echtes Riva Aquarama Special.
Seine Vision für die Zukunft des Hotels? All das an Standard und Qualität weiter zu halten und auszubauen, was nicht selten dazu führt, dass die Gäste dem dolce Vita rund um die Uhr in der formidablen Klausur der Villa Arcadio frönen und das Haus über Tage hinweg nicht verlassen.
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